Fika und Titta

Schweden haben Sinn für Humor.
So sagt man hier nicht etwa "Frohes Neues Jahr", sondern god fortsättning, als ob es einfach klar ist, dass es auch im Jahr zuvor einfach gut war.

Jeden Tag um 9 wird ordentlich fika gemacht und auch titta ist dann doch nicht das, wofuer der geneigte deutsche Leser es halten könnte, "Kaffepause" und "schauen" statt Erwachsenenunterhaltung.

Nebenbei, man kann den Hering so offensichtlich gar nicht essen, er stinkt und ist faul, die in Warnfarbe angestrichene Dose ist, zurecht, ausgebeult und mit einem heulenden Wolf versehen - und dennoch isst man ihn. Die meisten Fluggesellschaften transportieren ihn nicht, Mietvertrage wurden gekündigt, wenn er mal nicht im Freien oder unter Wasser geöffnet wurde. In jedem Fall, falls man es wagen möchte, sollte man sich selbst mit reichlich sprit anästhesieren, eine Gasmaske könnte vorteilhaft sein. Beim Öffnen der Dose ist die zu erwartende Strahlrichtung der Gärjauche genauestens zu kalkulieren und selbst im Freien sollte man eher auf das Nachbargrundstück zielen als sich selbst für die nächsten Generationen zu verpesten. Hat man den Gestank überwunden muss man den ex-Fisch schnell in irgendetwas verwursten, etwa in Kartoffeln und Zwiebeln, dann soll es wohl schmecken, vi ska forsöka det och berätta..... (we will try...).

Die beigefügten Bilder illustrieren den schwedischen Witz, so auch bei mir im sjukukhuset, wobei die drolligste Benamung der Hygienetüte, glaube ich, finnisch ist.